Lisas schönstes Weihnachtsfest
Die Strassen waren festlich geschmückt, in den Schaufenstern leuchtete
die Weihnachtsdekoration. Es waren nur noch 3 Wochen bis zum Heilig
Abend.
In einen von den grossen
Mietshäusern stand die
7 jährige Lisa am
Fenster. Sehnsüchtig sah sie dem Ehepaar hinterher, das gerade ihren
Hund spazieren führte. Sie war traurig. Ihre Freundinnen hatten
alle ein Haustier - nur sie konnte ihre Mutter nicht dazu überreden
das bei Ihnen auch eine kleine Fellnase, ein Hündchen einziehen darf.
Sie lebte schon seit
einigen Jahren mit ihrer Mutter allein,, da Ihre Eltern geschieden
waren, Geschwister hatte sie keine. Ihre Mutter ging in der Früh in
die Arbeit und kam erst am Abend heim. Lisa war eines von diesen
Schlüsselkindern. Wenn sie aus der Schule heimkam war keiner da der
sie empfing, sie war ganz auf sich alleine gestellt.
Sie wusste ja das ihre
Mutter recht hatte, das ein Hund nicht in Frage kam, der musste ja
Gassi gehen, und wie sollte er wenn sie Lisa in der Schule - und
ihre Mama in der Arbeit war. Ein Kätzchen war Lisas
allergrösster Traum. Sie war sehr traurig. denn sie wusste das dieser
Wunsch nicht in Erfüllung gehen würde.
"Lisa, wo bist du?" Oh
je, wie die Zeit vergangen war, Mama war schon da. " Hier bin ich, im
Kinderzimmer!" "Schatz, hast du geweint?" Ihre Mutter sah
sie sorgenvoll an. "Ja Mama, nur ein ganz klein wenig, du weisst
sicher auch warum." "Kind wir waren uns doch einig, keine Haustiere in
unserer Wohnung, oder?" "Nein Mama, du warst dir einig, nicht ich. Ich
weiss schon das ich vor einiger Zeit auf meinen Wunschzettel "ein
Fahrrad" geschrieben hatte, du brauchst gar nicht wieder davon
anfangen. Ich möchte aber nichts mehr in meinem Leben als ein
Kätzchen." " Kind, es reicht ich will davon kein Wort mehr
hören." Damit war das Thema schon wieder erledigt, abgehakt. Die Tage
vergingen, für die kleine Lisa eintönig wie immer- bis auf den
besagten Tag, den schicksalhaften Tag, den 23. Dezember.
Lisas Mama war auf dem
Nachhauseweg von der Arbeit als sie an einem Müllcontainer der vor
einem Restaurant stand vorbeilief. Sie hörte zwar ein Geräusch, dass
aus diesem Container war, ging aber weiter. Plötzlich aber wie aus
einer inneren Eingebung heraus lief sie den Weg zurück zum Container.
Kleine schrille Schreie kamen aus der kleinen Pappschachtel die in der
rechten Ecke lag. Sie nahm sie diese Schachtel heraus. Sie war
zugeklebt mit Tesafilm. kein Loch befand sich in der Schachtel. soweit
sie das sehen konnte. Vorsichtig, ängstlich löste sie den
Klebstreifen, denn sie wusste ja nicht was sich in der Schachtel
befand. Endlich geschafft, sie konnte sie öffnen. Sie traute ihren
Augen nicht. In der Schachtel befanden sich 2 winzig kleine Kätzchen.
Sie stanken fürchterlich, da sie Durchfall gehabt hatten und sahen
total verschmiert aus.
Das Miauen war so
erbärmlich, zu Herzen gehend das sie im Eilschritt nach Hause lief. Es
gingen ihr so viele Gedanken im Kopf herum. Was sind das für Menschen
die 2 so süsse Fellnasen einfach in einen Pappkarton steckten, ohne
Luftlöcher und dann achtlos in den Abfall warfen.
Zuhause angekommen
stellte sie die Schachtel vorsichtig im Bad ab. Lisa war nicht daheim,
wahrscheinlich war sie bei ihrer Freundin im Nachbarhaus. Sie liess
lauwarmes Wasser ins Waschbecken ein, nahm etwas Shampoo und wusch die
beiden Kleinen vorsichtig. Danach rubbelte sie, die Kleinen mit
einem flauschigen Handtuch trocken. Na ja, sagen wir mal fast trocken.
Sie nahm die neue Wolldecke, packte die Fellnasen hinein und legte sie
in einen grossen Pappkarton, stellte diesen dann ins Wohnzimmer. Tür
zugemacht - reingeschlüpft in den Mantel, ab zum nächsten Supermarkt.
Man, bin ich verrückt,
nun habe ich, die absolut keine Tiere wollte, gleich zwei davon in
meinem Wohnzimmer. Die sind aber auch so süss, besonders der kleine
rothaarige Kater hatte es ihr angetan. Die kleine Katze,
wahrscheinlich das Schwesterchen war dreifarbig, eine kleine
Glückskatze. Sie ertappte sich dabei das sie ein richtiges
Glücksgefühl empfand.
Mit 2 grossen Tüten
voller Katzenfutter ging es dann wieder heim. Die Zwei lagen noch
genauso warm eingepackt in ihrer Wolldecke im Karton wie sie, sie
verlassen hatte. Flugs kam das Futter in 2 Schüsselchen, eine Schüssel
mit Wasser daneben gestellt. Die beiden Kleinen vor die
Näpfe gestellt und dann wartete sie gespannt in einiger Entfernung was
wohl passieren würde. Ja, was wohl, die Zwei waren nicht zu bremsen
uns stürzten sich gierig auf das Futter, schmatzten genüsslich.
Nachdem sie sich den Bauch voll geschlagen hatten, tapsten sie in
Richtung Teppich und liessen sich dort einfach umfallen und schliefen
sofort ein.
Oh je, sie merkte
das sie sich total in die beiden Kleinen verliebt hatte. Was nun, in
ein Tierheim bringen? Ihr gingen so viele Gedanken im Kopf herum.
Nein, das konnte und wollte sie nicht. Sie hatte das Gefühl das es
"Schicksal" war, einen Tag vor dem Weihnachtsfest hatte gerade "Sie"
die beiden süssen Fellnasen gefunden. Wenn Sie nun schon mal da waren,
sollten sie auch bleiben und sie will Ihnen ein guten Zuhause geben.
Die Hauseingangstür ging
im selben Moment auf, kaum das sie zu diesem Entschluss gekommen war -
und ein lautes "Mama" bist du schon da, ertönte. " "Lisa, ich bin im
Wohnzimmer, komme bitte her und mache keinen Lärm." Lisa schlich ins
Wohnzimmer, begrüsste Ihre Mutter mit einem Küsschen , glaubte Ihren
Augen nicht zu trauen. Wowwww.... leider fiel dieser Jubelschrei etwas
zu laut aus, denn es folgte ihm ein lang anhaltendes miauen. Lisa
kniete sich nieder nahm eines nach dem Anderen auf den Arm und Ihre
Augen strahlten. Lange hatte ihre Mutter nicht mehr ein solches
Strahlen in Lisas Augen gesehen. " Ja, die beiden Kätzchen bleiben bei
uns- aber der rote Kater gehört mir, die Glückskatze dir. Sie
erzählte Lisa die ganze Geschichte, wie sie zu den Fellnasen gekommen
war.
Für Lisa und ihre Mama
war dieses Weihnachtsfest das Schönste, das sie seit langer Zeit
hatten - und sie erinnerten sich immer gerne daran zurück.
(©) Julia im
August 2009
Das Copyright dieser
Geschichte liegt bei mir und ich möchte nicht das Jemand diese
Geschichte kopiert und auf seine Webseite setzt.
Das
kleine Kätzchen und der Weihnachtsmann
Barbara Pronnet
Ein kleines Kätzchen lag eingerollt auf einer
Stufe eines alten Hauses. Sein kleiner Bauch hob sich langsam auf und
ab. Es war ein Tag vor Weihnachten. Die vielen Füße mit den dicken
Winterschuhen die an dem Kätzchen vorbeilaufen bemerkt es nicht.
Es hatte leicht angefangen zu schneien und ein kalter Wind pfiff um
die Häuserecken.
Das grauweiße Kätzchen schlug die Augen auf und steckte die Nase in
die feucht Luft. Kalt ist es geworden und es gab heute noch nichts zu
fressen. Es streckte sich und beobachtete die vielen Menschen die
hektisch und schnell durch die Straßen liefen. So eine Kälte kannte es
nicht, denn es war erst im März geboren worden und bei der Mutter mit
all den vielen Geschwistern war es herrlich warm gewesen. Der Geruch
der Milch die es regelmäßig zu trinken gab stieg ihm in die Nase und
es leckte sich das kleine Maul.
Schön war es da gewesen, aber plötzlich waren die Geschwister weg und
die Mutter hatte sich nicht mehr um es gekümmert. Das war eine
schlimme Zeit gewesen, auf einmal mußte sich das Kätzchen selbst
Nahrung suchen und die Geborgenheit der Familie fehlte ihm sehr.
Immer weiter lief es von dem Ort der zerronnenen Behaglichkeit fort
und landete an einem Platz wo es viele Häuser und Menschen gab. Dort
war es laut und gefährlich, die großen Gegenstände wechselten schnell
und das Kätzchen mußte oft einen riesigen Satz machen um einem
rollendem Ungeheuer auszuweichen.
Es gab zwar viele Mäuse und Reste von Fressen in großem Behältern,
aber gemütlich war das nicht. Auch die Revierprobleme der bereits
einheimischen Katzen war immer wieder ein großes Problem. Ständig gab
es Auseinandersetzungen und Raufereien bei dem auch mal Blut floß.
Das Leben war schwierig und gefährlich geworden und nur in ihren
Träumen konnte das kleine Kätzchen noch Freude empfinden.
Und jetzt war es auch noch kalt geworden. Die Nässe kroch sich unters
Fell und einen warmen Schlafplatz zu finden wurde immer schwieriger.
Traurig und mit knurrendem Magen schlich das Kätzchen die graue
Hausmauer entlang. Die weißen Flocken die jetzt wild umher tanzten
legten sich auf sein Fell und färbten es weiß. Ein großer weißer
nasser Ball flog ihm entgegen und zerplatze auf seinem Kopf. Das
Kätzchen duckte sich ängstlich und hörte lachende Kinderstimmen an
sich vorbeilaufen.
Es schüttelte sich und die kalte Masse fiel zu Boden. Überall brannten
schon Lichter und die Dunkelheit breitete sich langsam über die Stadt.
Jetzt mußte ein halbwegs warmer Schlafplatz gefunden werden und
vielleicht lief ihm ja eine unvorsichtige Maus über dem Weg. Das wäre
mal ein Glück. Aber die gewieften Stadtmäuse hatten längst die Taktik
der Katzen erkannt und versteckten wohlweislich in ihren tiefen
Löchern.
Die vielen dunklen und unheimliche Gänge der nassen Straßen machten
ihm immer wieder Angst. Mutlos setzte es sich kurz auf den Randstein
und schnaufte tief durch. Still war es geworden und kein Licht brannte
mehr. Es schien, als würden alle Häuser verschwunden und kein Geräusch
war zu hören.
Plötzlich sah es in einer nahen Querstraße eine helles Licht leuchten.
Das war so hell, daß das Kätzchen die Augen zuzwinkern mußte.
Vorsichtig setzte es eine Pfote vor die andere und schlich in die Nähe
der ungewohnten Helligkeit. Sein Herz klopfte wild doch eine
angeborene Neugier ließ sich nicht verleugnen.
Als es um die Ecke lugte woher das merkwürdige Licht kam glaubte es
seinen Augen nicht zu trauen.
Das Licht schien wie ein Kreis und in dem Kreis saß ein dicker Mann
mit einem langen, weißem Bart und einem rotem Mantel und neben ihm
stand eine Kutsche und daran waren große Tiere eingespannt. Er hatte
die Hand an der Stirn und schüttelte ständig den Kopf und murmelte:
„Ohje, ohje, ohje, ohje“.
Um ihm herum lagen lauter Spielsachen kunterbunt durcheinander. Da gab
es Puppen, Stofftiere –auch eine rote Stoffkatze war darunter -,
Naschwerk und vieles mehr. So viele herrlich Sachen hatte das Kätzchen
noch nie gesehen. Der dicke Mann hielt eine alten Leinensack in die
Höhe und sagte zu den komischen Tieren vor seiner Kutsche.
„Ihr wart eindeutig zu schnell. Ihr seid ja in die Kurve gegangen als
wäre heute schon Silvester. Jetzt haben wir den Salat. Bis ich den
Sack wieder gefüllt habe ist es ja bereits hell und dann können wir
sehen wie wir das schaffen.“
Die braunen Tiere mit den großen Hörner standen betreten da und
steckten die Köpfe zusammen. Es war ihnen anscheinend sehr peinlich.
Das Kätzchen konnte sich gar nicht satt sehen an diesen vielen
Herrlichkeiten. Wie schön mußte das sein, mal wieder so richtig
ungezwungen zu spielen und etwas so richtig zu zerfetzen, sowie es
immer mit den Geschwistern gewesen war. Das Licht strahlte eine
wohlige Wärme aus und das Kätzchen hätte sich gerne in mitten der
Spielsachen gesetzt und nur geschaut. Aber der fremde Mann war sehr
ungehalten und schüttelte weiter pausenlos den Kopf.
Vielleicht schleiche ich mich einfach mal heran und verstecke mich
unter dem großen Teddybären, dachte es mutig. Der Mann dreht ihm sein
dickes Hinterteil zu und war ganz vertieft darin, einer Puppe das
lange blonde Haar zu entwirren.
Kätzchen machte eine kleinen Sprung und kroch ganz leise unter den
großen braunen Bären. Er hatte eine dickes, weiches Fell und er
erzeugte eine wunderbare Wärme. Mit weit geöffneten Augen beobachtete
es den großen Mann der –es traute kaum seinen Ohren- ein kleines
Liedchen vor sich her sang.
„Morgen Kinder wird’s was geben, morgen werden wir uns freuen. Welch
ein Trubel, welche eine Leben, wird in unserem Hause sein. Einmal
werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnacht“.
Die Ohren des kleinen Kätzchens standen ganz hoch. Das war sehr schön
was der dicke Mann da sang. Aber was war denn bitte sehr Weihnacht?
Was zum Fressen? Oder heißen die Tiere vor der Kutsche Weihnacht?
Es überlegte, ob es dieses Wort schon mal gehört hatte, aber meistens
hörte es nur „geh weg“ oder bekam einen Tritt.
Durch die Wärme und den Gesang des alten Mannes begann sich unser
Kätzchen sehr wohl zu fühlen. Es entspannte sich und legte die Ohren
an. Die Pfoten steckte es unter den Körper.
War das gemütlich, dachte es. Ich bleibe noch ein bißchen und dann
verschwinde ich wieder, nahm es sich vor. Die Augen wurden ihm immer
schwerer und eine bleierne Müdigkeit breitet sich in seinem Körper
aus. Nein, nein ich döse nur ein wenig, ich habe alles im Griff.
Das dachte es sich zumindest denn plötzlich wurde es von einer
riesengroßen Hand hochgehoben und in der Sack gesteckt. Voller Angst
und zu Tode erschrocken durch den leichten Schlaf machte das kleine
Kätzchen einen Purzelbaum und versank immer tiefer in den großen
dunklen Käfig. Die Krallen tief in den Teddybären gebohrt verharrte es
voller Entsetzen in der Dunkelheit. Immer mehr Gegenstände fielen auf
seinem Kopf und wurden mit der großen Hand in den Sack gestopft.
Oh nein, was ist nur passiert. Ich bin doch ganz wach gewesen,
jammerte das kleine Kätzchen. Wie komme ich da bloß wieder raus?
Aber das war nicht so einfach, denn der große Sack wurde mit einer
Kordel verschnürt und auf einmal flog der Sack samt Inhalt in die Luft
und fiel auf einen harten Boden. Gott sein Dank war der Teddybär dick
gepolstert, denn sonst hätte sich unser Kätzchen ganz schön weh getan.
Aber damit war noch lange nicht alles zu Ende. Plötzlich gab es einen
Ruck und alles war in Bewegung. Immer schneller und schneller wurde es
und das Kätzchen hörte die Stimme des Mannes laut rufen.
„Los auf geht’s, keine Müdigkeit vorschützen wir haben Zeit
aufzuholen“.
Es gab ein zischendes Geräusch und irgendwie wurde es dem Kätzchen
plötzlich ganz leicht als würde es schweben und durch die Luft
fliegen. Aber das kann ja nicht sein, Katzen können nicht fliegen und
Menschen doch eigentlich auch nicht. Zumindest hatte es so was noch
nie erlebt. Doch es war so.
Der große Sack ruckelte und wackelte und das erste Mal in seinem
jungen Leben war unser Kätzchen froh, daß es noch nichts gefressen
hatte, denn sonst würde ihm jetzt furchtbar schlecht werden.
Die Krallen fest in den Teddy verkeilt starrte es angstvoll in die
Dunkelheit und sein kleines Katzenherz schlug ihm bis zum Halse.
Das war wirklich das sonderbarste, was es bis jetzt erlebt hatte.
Nicht mal die Schlägerei mit dem schwarzen Tyrannen der in der Straße
mit den vollsten Mülltonnen wohnte konnte es damit aufnehmen.
Immer höher und schneller ging es und das Kätzchen verlor bald jedes
Zeitgefühl. Wahrscheinlich werde ich jetzt sterben? Schade, ich hatte
doch noch so viel vor. Traurig schloß es die Augen und krallte sich
wieder fester in das weiche Fell des Teddybären.
Doch was war das? Plötzlich stand alles still. Es gab ein dumpfes
Geräusch und der große Sack wurde hochgehoben. Wieder wurde unser
Kätzchen ein wenig geschüttelt, aber nicht mehr so stark wie am
Anfang. Es glaubt auch Stimmen zu hören und wärmer war es auch wieder
geworden. Kätzchen spitzte die Ohren und hörte was da draußen los war.
„Hallo liebe Kinder, wißt ihr denn, wer ich bin“ fragte die dunkle
Stimme des großen Mannes. Kätzchen hatte es gleich wieder erkannt. „Du
bist der Nikolaus“ schrien aufgeregte Kinderstimmen durcheinander.
Nikolaus, dachte das Kätzchen, schon wieder so ein fremdes Wort. Aber
wenigstens wußte es jetzt, wie der große Mann mit Namen hieß. „Das ist
richtig, und weil ihr brav gewesen seid, habe ich euch auch etwas
mitgebracht.“
Der Nikolaus öffnete den Sack und griff mit seiner großen Hand hinein.
Er erwischte die blonde Puppe die knapp neben unserem jetzt wieder
sehr ängstlichen Kätzchen lag.
„Die ist für dich, weil du ganz besonders fleißig in der Schule
warst.“ sagte der Nikolaus freundlich. „Vielen Dank, lieber Nikolaus“
bedankte sich eine artige Stimme. „Und was bekomme ich“ rief eine
helle Stimme ungeduldig dazwischen.
„Sei doch ruhig, du kommst auch noch dran“ Das klang so ähnlich wie
die Stimme des Nikolaus, aber doch ein bißchen anders. Wie viele
wollten denn da noch Geschenke? dachte das Kätzchen nervös. „Für dich
habe ich ganz was Schönes dabei“ lachte der Nikolaus
Wieder fuhr die große Hand in den Sack. Oh Schreck sie packte nach dem
braunen, dicken Teddybären, an welchem unser Kätzchen so angstvoll
klammerte. Nein, nein, schrie es innerlich, und krallte sich noch mehr
in das Fell und plötzlich gab es einen Ruck und Kätzchen war aus dem
Sack und landete in zwei kleinen Kinderarmen.
Das war vielleicht ein Anblick. Alle schauten mit großen Augen auf das
kleine Kätzchen, welches sich am liebsten in den Teddybären hinein
verkrochen hätte. Der Nikolaus, die Eltern und das kleine Mädchen
schauten verdutzt auf den kleinen Jungen der sein „Geschenk“ in den
Armen hält. „Eine Katze“ rief er freudig, „und ein Bär, gleich zwei
Geschenke“.
„Da stimmt aber was nicht“ murmelte der Nikolaus stirnrunzelnd, „das
stand nicht auf meiner Wunschliste“. Auch die Eltern der Kinder
schauten völlig entgeistert, erst auf die Katze und dann auf den
Nikolaus. „Ist die süß“, sagte das kleine Mädchen und streichelte
liebevoll das Fell des Kätzchens.
„Schau mal sie hat ja Angst“. Die Mutter nahm unser Kätzchen, was noch
völlig verängstigt an dem Teddy hing vorsichtig in den Arm und kraulte
ihm das Köpfchen.
„Tja das ist zwar nicht ganz das was wir bestellt hatten, aber so ein
hübsches Tierchen geben wir natürlich nicht mehr her. Dich schickt ja
förmlich der Himmel zu uns.“ lachte die freundliche Frau und dann
lachten alle. Noch nie hatte Kätzchen so liebevolle Streicheleinheiten
bekommen. Es begann sich zu entspannen und schnurrte ganz leise.
Die ganze Familie stand jetzt um den unfreiwilligen Gast und
beobachteten das kleine Kätzchen. Der Nikolaus legte seine große Hand
auf sein Köpfchen.
„Ich bin mir zwar noch nicht sicher, aber ich kann mir schon denken wo
ich dich aufgelesen habe. Hier wird es dir bestimmt gut gehen kleines
Kätzchen.“ schmunzelte der Nikolaus Ihr könnt euch sicher denken, wie
überrascht unser Kätzchen war als es von allen Seiten gestreichelt und
geherzt wurde. Das erste Schüsselchen voller warmer Milch schmeckte
wundervoll und die Erinnerungen an die frühere Zeit mit der Mutter und
den Geschwistern stiegen wieder in ihm hoch.
Und als sich der Nikolaus später verabschiedete und mit lauten
Gebimmel von dannen fuhr, stand unser Kätzchen dankbar und glücklich
am Fenster und schaute zu wie sich die große Kutsche mit den vielen
braunen Tieren in die Luft schwang und langsam am Horizont verschwand.
Es hatte wieder leicht angefangen zu schneien und als sich unser
Kätzchen vom Fenstersims ins heimelige warme Wohnzimmer mit dem großen
geschmückten Baum und den Geschenken und den vielen Menschen die alle
so lieb zu ihm waren begab, da dachte es sich, wenn das Weihnachten
ist, dann ist es das schönste, was ich je erlebt habe.
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