Kevin
allein zu Haus ?
Tja, Leben kann nicht immer Sonnenschein sein und erst recht nicht mein Katzenleben. Bisher lief ja alles ganz gut aber was ich letzte Woche erlebt habe, möchte ich lieber ganz schnell vergessen. Am frühen
Nachmittag kam Frauchens Freundin, die ich sehr gut leiden kann. Das
Wetter war schön, strahlendblauer Himmel, Sonne, aber sehr kalt. Bei uns
geht ab und zu ein ekliger Wind der nennt sich Bise. Ups, hatten sie nicht etwas vergessen - nämlich mich, Sämmie? Hilfeeee! Ich habe gedacht die merken das bestimmt und holen mich gleich rein. Ich erkundete weiter ein bisschen den Balkon. Irgendwie kann das doch wohl nicht sein, warum holen die mich nicht. Ich lief mal zur Tür und schaute rein - Pustekuchen, ich sah nichts, die Gardine war zugezogen. Ich setzte mich auf die Matte und verstand die Welt nicht mehr. Irgendwann müssen die doch merken das sie mich vergessen haben. In der Wohnung hörte ich auch keinerlei Geräusche mehr. Hm und nun? Okay, endlich mal ungestört draussen, keiner sagt zu mir, das ich dies und das nicht darf. Ich schnupperte erst mal an den 2 Müllsäcken die dort in einer Ecke standen (Müllabfuhr ist morgen, die sind hier bloss zwischengelagert). Roch eigentlich ganz verführerisch. Ich kratzte ein bisschen am Sack und dann noch ein bisschen mehr und noch mehr und ritsche, ratsche riss das Plastik. Den Inhalt verteilte ich erst mal schön auf dem Boden in der Hoffung was lukratives darin zu finden. Da war aber nichts brauchbares drin, also stellte ich mich senkrecht an die Balkonwand. Dort waren Kästen mit Tannengrün aufgehängt. Ich tatzte die Tannen mal kurz an - hui, das machte Spass. Nun versuchte ein Zweig nach dem anderen da raus zu holen. Das klappte prima und ich hatte tolle Tannenzweige auf dem Balkonboden. Die rochen prima, ich habe diese auch nochl schön über den ganzen Boden verteilt.
(Dieses Foto wurde an einem anderen Tag aufgenommen)
Ja, irgendwann wird
das aber auch langweilig, also schaute ich mal schnell wieder zur
verschlossenen Balkontür - Mein Blick auf die
Balkontür - und die ist noch zu, nix von Frauchen zu sehen und zu hören.
Ich schlich noch mal zu anderen Seite rüber, da hatte mein Frauchen eine Strohmatte mit einem Gitter angebracht. Ganz, ganz viele Tannenzweige hatte sie da hineingesteckt, damit das windgeschützt ist. Ich richtete mich auf und kratzte ordentlich daran und juchhu, neues Spiel entdeckt. Ich versuchte nun auch da einen Tannenzweig nach dem anderen rauszuangeln. nach kurzer Zeit gab ich aber auf, man das war einfach anstrengend.
Ich lief noch mal zur Tür - immer noch keiner da. Ich hatte endlich meine Nase voll und war stinke sauer. Ich legte mich auf die Fussmatte vor der Tür. Ich fühlte mich einsam und ich war auch traurig, warum holte mich hier keiner rein in die warme Stube? Bin ich ausgesetzt worden, verstossen, mögen sie mich nicht mehr? Na ja, ein braver Kater bin ich sicher nicht immer gewesen. Ich kann aber nicht sagen das ich doll böse oder sogar garstig war. Ich musste wohl warten, vielleicht vermisst sie mich ja doch.
Zwei lange Stunden
später hörte ich Geräusche in der Wohnung, bibber trotz meines dicken
Fells fror ich mittlerweile erbärmlich.
Endlich ging die
Balkontür auf, Frauchen wusste nicht das ich da draussen war, ich sauste
wie ein Blitz an ihr vorbei in die Wohnung. Na, die hat sich vielleicht
erschrocken gehabt, sie dachte das wäre irgendein Viech gewesen was da in
die Wohnung schoss. Womit hatte ich das eigentlich wirklich verdient, grübel?
Ich gehe nun immer nur
kurz raus mit meinem Frauli
Mein Blick auf die Balkontür - und die ist noch zu!
Da gibt es auch eine Geschichte von Feli, davon erzähle ich Euch ein anderes mal.
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